Wässrige, teilweise biobasierte Polyurethandispersionen ermöglichen nachhaltigere Textilbeschichtungen
Trend hin zu nachhaltigeren Textilien
Die Weichen für nachhaltigere Textilien sind gestellt. Der Druck seitens Gesetzgebung und der Regulierungsbehörden nimmt zu, etwa durch Maßnahmen wie die EU-Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien (EU Strategy for Sustainable and Circular Textiles). Glaubwürdige Zertifizierungen und Kennzeichnungen tragen zur Transparenz in der Wertschöpfungskette bei. Die Verbraucher sind inzwischen bereit, mehr Geld für nachhaltigere Textilien zu zahlen, sofern von Dritten geprüfte Informationen über die Umweltvorteile eines textilen Produkts zur Verfügung gestellt werden.
Vor diesem Hintergrund ist die Zusammenarbeit entscheidend, um den Übergang zur mehr Nachhaltigkeit bei Textilbeschichtungen voranzutreiben. Dafür ist es nicht nur erforderlich, mit anderen Herstellern im Bereich Fasern und Textilien zusammenarbeiten, sondern auch mit solchen Branchen, deren bewährte Verfahren, Technologien und Innovationen im Bereich der Nachhaltigkeit auf den Textilsektor übertragen werden können.
Wie funktionelle Beschichtungen Textilien nachhaltiger machen
Natürlich bieten Textilbeschichtungen bereits von vornherein einige Vorteile in Bezug auf die Nachhaltigkeit. Funktionelle Beschichtungen machen Stoffe beispielsweise wasserdicht, atmungsaktiv und abriebfest. Sie bieten somit Eigenschaften, die sowohl die Haltbarkeit als auch die Leistung erhöhen und damit zur Abfallvermeidung und Nachhaltigkeit dieser Textilien beitragen.
Die Stärke von Polyurethandispersionen (PUDs)
Viele Textilhersteller haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Der Großteil der CO2-Emissionen stammt aus den Rohstoffen. Unser Sortiment an wässrigen Polyurethandispersionen (PUDs) trägt bereits zu mehr Nachhaltigkeit und zur Emissionsreduzierung bei. Die wasserbasierten Textilbeschichtungen unseres INSQIN®-Portfolios ermöglichen ein um bis zu 45 % geringeres Treibhauspotenzial (GWP) als lösungsmittelbasierte Polymerharzäquivalente. So unterstützen Hersteller funktionaler Textilien, ihren ökologischen Fußabdrucks zu verringern.
Als bluesign® Systempartner stellen wir die Einhaltung der höchsten Standards für Prozesskontrolle und Ressourcenverbrauch in unseren Betrieben unter Beweis. Unsere Produkte erfüllen nachweislich die Kriterien der bluesign® System-Stoffliste (bluesign® system substances list, BSSL). Diese umfassende Auflistung von Substanzen mit eingeschränkter Verwendung berücksichtigt gängige Listen eingeschränkter Stoffe („Restricted Substance List“, RSL).
Darüber hinaus ermöglichen unsere teilweise biobasierten Polyurethandispersionen in unserem Impranil® CQ-Sortiment eine weitere Treibhausgasreduktion von bis zu 48 % bei vergleichbarer Leistung wie herkömmliche PUDs auf fossiler Basis. So machen wir Textilbeschichtungen noch nachhaltiger. Unser stetig wachsendes, teilweise biobasiertes Portfolio mit einem Anteil an Kohlenstoff aus erneuerbaren Ressourcen von 34 bis hin zu 56 Prozent lässt sich problemlos in bestehende Formulierungen einarbeiten und bietet somit eine noch nachhaltigere Alternative für Textilhersteller.
Der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen, die über den Massenbilanzansatz in Textilrohstoffen zugeordnet werden, kann ein weiterer wesentlicher Schritt hin zu klimaneutralen und damit nachhaltigeren Textilien und Textilprodukten sein. Die Massenbilanzierung garantiert die Einbindung spezifischer Ausgangsmaterialien, wie beispielsweise Biomasse, zu einem frühen Zeitpunkt in der Wertschöpfungskette. Unser Massenbilanzansatz ist nach dem Standard International Sustainability & Carbon Certification (ISCC) PLUS zertifiziert.
Wir engagieren uns für die Entwicklung wässriger, teilweise biobasierter, biologisch abbaubarer Beschichtungen, um Funktionstextilien noch nachhaltiger zu machen. Außerdem arbeiten wir mit Partnern an der Entwicklung praktikabler Recycling-Technologien, die die Zirkularität unterstützen und dazu beitragen, dass unsere Welt eine kohlenstoffneutrale Industrie für beschichtete Textilien erhält.
Machen von Anfang bis Ende einen Unterschied
Wasserbasierte Polyurethandispersionen unterstützen einerseits eine nachhaltigere Textilherstellung. Anderseits können sie aber auch am Ende des Produktlebenszyklus eine entscheidende Rolle spielen. Obwohl das Prinzip der Kreislaufwirtschaft auf den drei Säulen Wiederverwendung, Rückgewinnung und Recycling beruht, sind diese Ziele nicht immer erreichbar. Bei beschichteten Textilien, die beispielsweise in der Landwirtschaft oder bei Körperpflegeprodukten eingesetzt werden, ist dies nur schwer umzusetzen.
Biologisch abbaubare Polymere sind daher eine weitere wertvolle Lösung zur Förderung der Nachhaltigkeit in der Textilindustrie. Unser Impranil® DLN-SD ist ein leistungsstarker Werkstoff für Textilbeschichtungen, der sich innerhalb von 28 Tagen zu 66 Prozent in Wasser abbaut (OECD-Teststandard 301F) . Damit trägt er dazu bei, das Risiko der Freisetzung von Mikroplastik aus ausrangierten Textilien zu verringern. Die Auswirkungen von Textilien auf das Ende der Lebensdauer stellen die Textilindustrie vor eine weitere Herausforderung – vor allem, da aktuell eine effektive Infrastruktur für das Textilrecycling noch in der Entstehungsphase ist. Biologisch abbaubare Lösungen für Textilbeschichtungen leisten hier einen wichtigen Beitrag.
Textilrecycling: eine Hürde, die es zu überwinden gilt
Textilbeschichtungen tragen durch ihre Funktionalität zur Nachhaltigkeit bei, erschweren aber auch das Recycling von Textilien am Ende ihrer Lebensdauer. Weltweit ist noch keine umfassende Lösungen für die Trennung von Alttextilien in Sicht. Deshalb ist es von besonderer Bedeutung, dass wir als führender Anbieter von Textilbeschichtungen in enger Zusammenarbeit mit unseren Partnern neue und verbesserte Technologien für das Textilrecycling entwickeln, die die Entschichtung und Wiederverwendung von Materialien zur Herstellung neuer Fasern ermöglichen.
Der Erfolg des Textilrecyclings hängt letztendlich von der Eignung der Materialien ab, die dem System zugeführt werden. Beschichtungen müssen daher für die Zirkularität geeignet sein. Es müssen Rohstoffe und Verfahren verwendet werden, die eine maximale Wertschöpfung aus Altprodukten ermöglichen.
Wesentliche Vorteile
- Wasserbasiert: Unsere wässrigen INSQIN®-Beschichtungen haben ein um 45 % niedrigeres Treibhauspotenzial als lösungsmittelbasierte Beschichtungen.
- Teilweise biobasiert: Unser Impranil® CQ-Sortiment ermöglicht es, das Treibhausgaspotenzial um bis zu 48 % zu senken.
- Biologisch abbaubar: Bei Tests wurde festgestellt, dass Impranil® DLN-SD in 28 Tagen zu 66 % in Wasser abgebaut wird.
- Multifunktional: INSQIN®-Beschichtungen bieten schützende Eigenschaften für Komfort und Haltbarkeit
- Erstklassige Qualität: INSQIN®-Beschichtungen sind optisch und haptisch ansprechend und eignen sich für die unterschiedlichsten Anwendungen.